Le ciel de Joy
Die Liebe zu Robinson ist das Schönste, was Joy in der 11. Klasse passiert. Eine kostbare Liebe, wenn man, wie sie, in einer Familie lebt, in der die Männer nicht bleiben. Von Lachanfällen bis hin zu endlosen Gesprächen – nichts kann dieses Glück gefährden. Bis zu dem Tag, an dem Joy erfährt, dass sie schwanger ist. Ein Baby mit 17 Jahren, das ist die Geschichte ihrer Mutter und von Mamika, nicht ihre eigene. Joy weiß, welchen Entschluss sie fassen muss: sie wird abtreiben. Aber ohne die Unterstützung ihrer Familie ist Joy nicht so frei, wie sie gedacht hatte…

Flammarion jeunesse
240 Seiten
ISBN 978-2-080468-65-9
Paperback
16,90 €
ab 13 Jahre
Autorin
Sophie Adriansen ist Romanautorin, Drehbuchautorin, Novellistin und Essayistin. Seit 2010 hat sie über 80 Werke der allgemeinen Literatur und der Kinder- und Jugendliteratur veröffentlicht, die sich mit Themen wie Krieg, Krankheit, sozialen Normen und den Rechten der Frauen befassen. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, und ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Begründung der Jury
Ohne Pathos oder Moralismus gelingt es Sophie Adriansen, mit großer Genauigkeit und Sensibilität von einem Weg zu erzählen, der für ein junges Mädchen in Frankreich auch heute noch schwierig ist: Zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, familiären Mustern und dem Wunsch nach Freiheit ist Joys Geschichte vor allem eine Geschichte der Selbstbehauptung. Es ist zugleich ein eindringlicher Bericht über den Kampf gegen soziale Zwänge und Hindernisse, mit denen eine minderjährige Jugendliche konfrontiert ist, wenn sie abtreiben möchte: Erst wenn ihre Entscheidung anerkannt und respektiert wird, kann sie auch als Person und Individuum anerkannt und respektiert werden. Auch wenn Joys Entschluss feststeht, begleiten Leser:innen ihren Weg mit viel Anteilnahme, Spannung und Besorgnis. Der Roman hat fast dokumentarischen Charakter – so klar und präzise sind die Informationen, die er vermittelt. Die kurzen, eindringlichen Kapitel in Ich-Form werden immer wieder unterbrochen von Auszügen aus anderen Geschichten von Mädchen – bekannt oder unbekannt, aus der Gegenwart oder Vergangenheit, fiktiv oder real. Damit zeigt die Autorin: Joy, die leidenschaftlich gerne liest und nach Freiheit strebt, ist nicht allein. Ein zutreffender und notwendiger Roman, der auch 50 Jahre nach der Verabschiedung des Veil-Gesetzes zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Frankreich nicht an Aktualität verloren hat.