Wie rettet man Kunst?
Keine Kopie ist so gut wie das Original, denn sie bleibt meistens seelenlos. Dabei sind sie von allen Seiten Gefahren ausgesetzt. Mit welchen Methoden alte und moderne Kunst entschlüsselt und erhalten werden kann, und was einem Kunstwerk alles widerfahren kann – davon berichten zwei Restauratorinnen. Ein informatives und virtuos illustriertes Buch, das den Blick auf und den Umgang mit Kunstwerken verändert. Denn indem wir Kunst erhalten, erhalten wir auch das Gedächtnis der Menschheit!
Karl Rauch Verlag
80 Seiten
ISBN 978-3-7920-0383-1
gebundene Ausgabe
30,00 €
ab 8 Jahre
Autorin
Fabienne Meyer hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart am Studiengang „Konservierung und Restaurierung von Kunst auf Papier, Bibliotheks- und Archivgut“ studiert. Sie hat zu Schadstoffen im Museum promoviert und arbeitet als Restauratorin für moderne und zeitgenössische Kunst auf Papier am Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin.
Autorin
Sibylle Wulff studierte im Studiengang „Konservierung und Restaurierung von Gemälden und polychrom gefassten Skulpturen“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Seit 2007 betreut sie die über 600 Jahre alte Kustodie/Kunstsammlung der Universität Leipzig als Restauratorin. Momentan promoviert sie zu Leipziger Porträts des 17. Jahrhunderts.
Illustratorin
Martina Leykamm studierte Kommunikations-Design an der FH Nürnberg und am Central Saint Martins College London. Sie arbeitet als freiberufliche Illustratorin für Buchverlage, Zeitungen, Magazine und Unternehmen.
Begründung der Jury
Der gestohlene Hugo wird gerettet
Wenn Expert:innen schreiben, kann es für nicht mit dem Sachgebiet vertraute Leser:innen zur schweren Kost werden. Dass man Sachwissen aber ebenso kenntnisreich wie vergnüglich und unterhaltsam vermitteln kann, zeigen zwei Restauratorinnen, die ihr Fachgebiet par excellence beherrschen und dank einer Illustratorin so geschickt aufbrechen, dass es einfach nur spannend wird. Mit einer Rahmenhandlung, in der ein altes Gemälde mit dem Porträt eines Jungen namens Hugo gestohlen wird, werden die vielen Gefahren für ein Kunstwerk greifbar gemacht; anschließend kommentiert der Junge teils comicartig, wie er respektive sein Bild in vielen Einzelaktionen gerettet wird. Klar strukturierte Doppelseiten, raffiniert durchdachtes Layout, abwechslungsreiche Illustrationen sorgen für vielerlei Hinguck-Momente, das großflächige Format mit ausklappbaren Seiten sorgt für Übersichtlichkeit. Ursachen von Schäden wie Risse, Farbfraß, Bakterien, Abrieb etc., Materialkunde in a nutshell, Untersuchungsmethoden von Infrarot-Strahlen bis Microfading Testing – die unglaubliche Fülle von Informationen wird hier gut strukturiert und portioniert. Wer einmal hinter die Kulissen eines Museums blicken möchte: Hier kann er es tun und erfährt Wesentliches nicht nur über Gemälde, sondern auch über Plastiken, Zeichnungen usw. Man liest sich fest.